Papst Leo IX.





(eigentlich Bruno von Egisheim-Dagsburg) war Papst von 1049 bis 1054.

Leo IX. wurde am 21. Juni 1002 als Sohn eines elsässischen Grafen namens Bruno geboren. Unter Obhut des Bischofs Berthold ließ er sich zum Priester weihen und wurde später in die Kanzlei des Deutschen Kaisers Konrad II. berufen. 1026 wurde er schließlich zum Bischof von Toul geweiht.

Nach dem Tode des Vorgängerpapstes Damasus II. wurde Bruno 1049 gegen seinen Widerstand zum Wunschkandidat des Kaisers Heinrich III. für das Pontifikat. Als das römische Volk ihn jedoch in einer Wahl bestätigte, gab er nach und trat sein Amt als Leo IX. an.

Pontifikat [Bearbeiten]Nach dem Tode des Vorgängerpapstes Damasus II. war Bruno 1049 – laut seiner Vita gegen seinen Willen – der Wunschkandidat Kaiser Heinrichs III. für die Nachfolge im Pontifikat. Angeblich nur unter der Bedingung, kanonisch, also durch Volk und Klerus Roms, gewählt zu werden, erklärte sich Bruno zur Kandidatur bereit. Als ihn das römische Volk dann tatsächlich durch Akklamation bestätigte, wurde er als Leo IX. zum Papst erhoben. Die Papstwahl fand in Worms statt, womit Leo IX. der einzige Papst ist, der auf deutschem Boden gewählt wurde.

Leo trat als eifriger Reformer in Erscheinung, der entschlossen Laieninvestitur und Simonie bekämpfte und wohl auch gegen das Problem der als Nikolaitismus bekannten Priesterehe eintrat. Er reorganisierte die kirchlichen Verwaltungsstrukturen und schaffte es so, den Einfluss der italienischen Kleriker zu mindern. Leos Regierungsstil war seiner Zeit voraus und stellte sich als effektives und modernes Pontifikat dar. Er installierte ein Kardinalskollegium an seiner Seite und beratschlagte Entscheidungen in Synoden.

Durch ausgedehnte Reisen innerhalb von ganz Europa war Leo auch in Gebieten präsent, die fern von Rom lagen. Er hielt sich stets für den Kontaktmann des einfachen Volkes zur Kurie; einer Anekdote zufolge legte er einen aussätzigen Bettler in sein eigenes Bett. Das 2. Konzil von Reims (1049) bezeichnete ihn als universalis ecclesiae primas et apostolicus und gab damit dem neu gewachsenen Selbstbewusstsein des lateinischen Westens gegenüber dem byzantinischen Osten Ausdruck.

Der Papst besuchte mehrmals Deutschland, wohnte dabei Kircheneinweihungen bei und hielt Predigten, die das Volk begeistert aufgenommen haben soll.

Leo hegte Pläne, mit einem eigenen Heer und der Unterstützung Ostroms die Normannen aus Süditalien zu vertreiben. Auf Veranlassung des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. Monomachos (1042–1055), der an einem Bündnis gegen die Normannen interessiert war, kam es zwischen dem Patriarchen Michael Kerullarios sowie den römischen Kardinälen Humbert von Silva Candida und Friedrich von Lothringen zu Verhandlungen über die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit. Das Abkommen scheiterte an der Unnachgiebigkeit der Verhandlungspartner in liturgischen und dogmatischen Punkten.

Daraufhin exkommunizierte Leo IX. 1054 die Anhänger der Orthodoxen Kirche, was die Spaltung der beiden Kirchenteile bewirkte. Von der endgültigen Lossagung der Orthodoxen von der Katholischen Kirche erfuhr er wegen seines Todes allerdings nicht mehr. Denn nach einer Niederlage seines Heeres gegen die normannischen Truppen in der Schlacht von Civitate (Apulien) am 18. Juni 1053 war Leo gefangengenommen und erst neun Monate später schwerkrank wieder freigelassen worden. Er starb – möglicherweise an Malaria – am 19. April 1054 in Rom.

Leo trat als eifriger Reformer in Erscheinung, der entschlossen Laieninvestitur und Simonie bekämpfte und wohl auch gegen das Problem der als Nikolaitismus bekannten Priesterehe eintrat. Er organisierte die klerikale Verwaltungsstruktur neu und schaffte es so, den Einfluss der italienischen Kleriker zu mindern.

Durch ausgedehnte Reisen innerhalb von ganz Europa war Leo auch in Gebieten präsent, die fern von Rom waren. Er hielt sich stets für den Kontaktmann des einfachen Volkes zur Kurie, laut einer Anekdote legte er selber einen aussätzigen Bettler in sein Bett. Das Reimser Konzil (1049) bezeichnete ihn als Universalis ecclesiae primas et apostolicus und gab damit dem neu gewachsenen Selbstbewußtsein des lateinischen Westens gegenüber dem byzantinischen Osten Ausdruck. Leos Pläne mit einem eigenen Heer und der Unterstützung der Griechen die Normannen aus Süditalien zu vertreiben scheitern. Seine Heer wird bei Civitate (Apulien) geschlagen.

Leo IX. gilt als der bedeutendste deutsche Papst des Mittelalters.

Quelle: Kirchenlexikon






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