Papst Johannes XXIII 1410 - 1415






Der Nachfolger von Alexander V. wurde in der Wahl vom 17. Mai 1410 der Kardinaldiakon Baldassare Cossa.

Es war die Zeit des großen abendländischen Schismas, zwei Päpste regierten bereits, Benedikt XIII in Avingnon und Gregor der XII in Rom.

Johannes, 1360 in Neapel geboren, war ursprünglich Matrose und Soldat. In Rom, wohin er unter Bonifaz IX. gekommen war, erlangte der ehrgeizige Mann bald die Kardinalswürde (1402). Johannes was mehr Krieger und Politiker als Nachfolger der Apostel.

Hinsichtlich der REform der Kirche und der Einigung des Papsttum, war von ihm nichts zu erwarten. Auf Drängen des deutschen Königs wurde ein Allgemeines Konzil nach Konstanz einberufen, das an Allerheiligen 1414 eröffnet werden sollte. Der Papst was bereits Ende Oktober dorthin gekommen. Als Aufgaben des Konzils nannte er die Beseitigung des SChismas, die Reform der Kirche an HAupt und Gliedern und die Überwindung der Irrlehren. Bei der Eröffnungssitzung (zum Konzil waren nur 16 Kardinäle und 32 Bischöfe erschienen) forderte Johannes die Absetzung der beiden anderen Päpste. Nach Auffassung der Konzilteilnehmer konnte jedoch nur ein Rücktritt aller drei Päpste das Schisma beenden.

Die Päpste reagierten auf dieses Ansinnen sehr verschieden:

Johannes XXIII sah sich Anklagen als Schismatiker und Häretiker, wegen Simonie und wegen seines skandalösen Lebenswandels vor seiner Erhebung zum Papst ausgesetzt. Obwohl er sich am 16. Februar 1415 zunächst zur Abdankung bereit erklärt hatte, mußte er in Konstanz in einem förmlichen Prozeß abgesetzt werden. Nach seiner Flucht (nach SChaffhausen und Laufenburg)widerrief er seine Abdankung, da erzwungen und deshalb ungültig. Das Konzil forderte ihn zum persönlichen Erscheinen in Konstanz auf, was der Papst jedoch verweigerte. So wurde am 13. Mai der Antrag auf Amtsenthebung gestellt und am 14. Mai ausgesprochen. Der Papst, der inzwischen in Freiburg verhaftet und nach Radolfzell gebracht worden war, erklärte jetzt seine Unterwerfung unter das Konzil. Seine Absetzung erfolgte am 29. Mai 1415. Johannes starb am 22. Dezember 1419 als Kardinalsbischof von Tusculum, sein Todesort war Florenz, wo ihm ein glanzvolles Denkmal gesetzt wurde.

Quelle: Kirchenlexikon und Lexikon der Päpste (Fischer-Wollpert)






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