
Papst Johannes XII.
Johannes XII. (eigentlich Octavian) war Papst von 955 bis 964.
Er wurde unter dem Einfluss seines Vaters, des römischen Senators Alberich II. (Sohn der Marozia) im jugendlichen Alter von 16 (anderen Quellen zufolge 18) Jahren zum Papst gewählt.
Johannes XII. erwies sich als eine der unwürdigsten Persönlichkeiten, die je das Amt des Papstes bekleideten. Der zeitgenössische Historiker Bischof Liutprand von Cremona berichtet u. a. von Mord, Ehebruch, Inzest, Simonie, Jagd- und Spielleidenschaft und Gotteslästerungen.
961 rief er gegen Berengar II. den deutschen König Otto I. zu Hilfe und krönte ihn 962 zum Kaiser. Otto I. garantierte ihm dafür den Erhalt des Kirchenstaates, Johannes billigte Ottos Kirchenpolitik (Reichskirchensystem u.a.) und gewährte ihm ein Mitspracherecht bei der Papstwahl.
Wenig später sagte sich Johannes jedoch vom Kaiser los und wurde daher im Dezember 963 durch eine von Otto I. einberufene Synode wegen Unwürdigkeit abgesetzt. Zum neuen Papst wurde Leo VIII. erhoben, der sich jedoch gegen Johannes nicht durchsetzen konnte.
Nach Johannes' gewaltsamen Tod (14. Mai 964, angeblich von einem eifersüchtigen Ehemann einer Geliebten erschlagen) wählten seine Anhänger Benedikt V. zum Papst.
Quelle: Kirchenlexikon

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