Papst Gregorio VII






Gregor VII. (zuvor Hildebrand) war Papst von 1073 bis 1085. Wegen seiner Bedeutung für die Kirchenreform gilt er als einer der bedeutendsten Päpste überhaupt. Dennoch war und ist er nicht unumstritten. "Der Heilige Satan" wurde er von Petrus Damiani genannt.

Hildebrand wurde um 1020 geboren und war vermutlich zunächst Mönch (nach anderer Meinung (z.B. Uta-Renate Blumenthal) war er Kanoniker), wurde dann aber als Archidiakon der römischen Kirche zu einer Schlüsselfigur in der Kirchenpolitik. Ideen der klösterlichen Reformbewegung seiner Zeit und vor allem der Kampf gegen Simonie und Priesterehe bestimmten seine Bestrebungen.

1046 begleitete er Papst Gregor VI., der durch die Synode von Sutri abgesetzt worden war, in die Verbannung nach Köln. 1048 ließ sich Leo IX. wohl auf sein Anraten hin zum Papst wählen. Nach Leos Tod sollte Hildebrand 1054 bereits selbst zum Papst erhoben werden. Kaiser Heinrich III. berief jedoch Gebhard, den Bischof von Eichstätt, zum Papst Viktor II. .

1073 starb Papst Alexander II.. Bei seiner Beisetzung rief das Volk von Rom: "Hildebrand soll Papst sein!". Dieser ließ sich unter dem Namen Gregor VII. als Papst inthronisieren. Mit dieser Inspirationswahl war scheinbar gegen die Papstwahlordung von 1059 verstoßen worden, die dem römisch-deutschen König ein Mitspracherecht zusicherte.

Seine Amtszeit mündete in den sogenannten Investiturstreit, der für das Reich erst im Wormser Konkordat von 1122 beigelegt wurde. - 1075 ließ Gregor VII. 27 Leitsätze, den sog. Dictatus papae , aufzeichnen, in denen er unter anderem die Vorrangstellung der geistlichen Gewalt gegenüber weltlichen Machthabern betonte. Der Text wurde aber nicht als Propagandamittel verbreitet. Auf der römischen Fastensynode im gleichen Jahr suspendierte Gregor VII. einzelne nicht erschienene deutsche Bischöfe und lud die fünf Räte Heinrichs IV. die bereits 1073 wegen der Maßnahmen des Königs bei der Besetzung des Erzbistums Mailand exkommuniziert wurde, zur Verantwortung vor. Als Heinrich entgegen seiner Zusicherungen den Mailänder Erzstuhl erneut besetzte, sendete ihm Gregor ein ernstes Protest- und Mahnschreiben, das am Jahresanfang 1076 am Königshof mit Empörung aufgenommen wurde.

Als Antwort auf wiederholte Vorhaltungen und Eingriffe des Papstes in Bistumsvorgänge nördlich und südlich der Alpen verfasste Heinrich auf einer Wormser Synode am 24. Januar 1076 ein Absageschreiben an Gregor, in dem er ihn mit den Worten "Steige herab, steige herab!" zur Abdankung aufforderte. Er argumentierte darin, dass der Papst im Gegensatz zum König nicht von Gott durch seine Geburt in sein Amt berufen werde, sondern von Menschen gewählt werde. Zahlreiche deutsche und oberitalienische Bischöfe unterstützten die Forderung. Gregor VII. belegte daraufhin am Heinrich IV. und seine Anhänger umgehend mit dem Bann, was die politsiche Ordnung im Reich massiv erschütterte.

Um sein Königtum zu retten, zog der Salier daraufhin dem Papst entgegen, der selbst über die Alpen ziehen wollte, um an Beratungen der deutschen Gegner Heinrichs teilzunehmen. In der Burg Canossa traf er auf Gregor, der ihn nach dreitägiger Bußübung am 28. Januar 1077 vom Bann löste. Allerdings währte der neu gewonnene Frieden nicht lange - Im Frühjahr 1077 wählten die deutschen Fürsten Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig. Heinrich IV. forderte vom Papst den sofortigen Bann Rudolfs, andernfalls drohte er mit der Ernennung eines Gegenpapstes.

Im März 1080 erklärte Gregor den König erneut für abgesetzt, der daraufhin Erzbischof Wibert von Ravenna als Klemens III. als Papst aufstellte. Damit begann ein Schisma, das bis 1111 andauerte.

Heinrich belagerte Rom und konnte es 1084 einnehmen. Während er von Klemens in St. Peter zum Kaiser gekrönt wurde, verschanzte sich Gregor in der Engelsburg. Von den Normannen befreit, verließ er schließlich Rom mit kleinem Gefolge und zog sich nach Salerno zurück. Dort starb er, ohne seine Überzeugungen preisgegeben zu haben, am 25. Mai 1085.

1606 wurde er von Papst Paul V. heilig gesprochen. Sein Todestag ist ein (nicht gebotener) Gedenktag der katholischen Kirche.

Quelle: Kirchenlexikon






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