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Vitale Falier ist der Doge, den wir auf den Mosaiken von San Marco sehen, welche die wunderbare Auffindung der Gebeine des Evangelisten in der Basilika darstellen, die so gut versteckt waren, dass sich die Spuren davon verloren hatten. Als man im Jahre 1094 unter dem Doge Vitale Falier die Kirche so weit fertiggestellt hatte, dass nun in feierlicher Form die Überführung der Reliquie stattfinden konnte, fand man die Gebeine nicht mehr. Man hatte seit dem 9. Jahrhundert in dieser Sache strengste Geheimhaltung angeordnet, da man einen Reliquienraub befürchtete. Vielleicht war aber auch beim Brand des Jahres 976 ein Unglück geschehen. Nach einem dreitägigen Fasten versammelten sich nun Klerus und Volk in der Kirche, um durch ein gemeinsames Gebet einen Fingerzeig zu erbitten. Es öffnete sich darauf eine Säule und zeigte den Schrein mit dem Körper des Heiligen, der nun feierlich übertragen werden konnte. Es hat den Anschein, dass ein neues venezianisches Seeunternehmen unter der Leitung des Dogen Falier von einem glänzenden Erfolg gekrönt worden sei. Zu dieser Zeit war der Handelsverkehr Venedigs in der ganzen byzantinischen Welt endgültig von jeglicher Steuerlast befreit, während sich ihm sämtliche Handelsplätze des östlichen Mittelmeerraumes öffneten, angefangen bei Laodicea bis Antiochia in Syrien, Adana, Antalya und Strobilo, von den Inseln Chios und Patmos bis Phokäa sowie Modon und Koron auf dem südlichen Peloponnes und Nauplia auf dem östlichen Peloponnes und Korinth, Theben, Athen und viele andere Städte. Selbst in Konstantinopel wurde den Venezianern ein ganzes, am Goldenem Horn gelegenes Viertel in Pacht gegeben. 1094 nahm der Doge von Venedig den Titel "Herzog von Dalmatien und Kroatien" an. 1095 starb Vitale Falier und wurde in der Basilika San Marco beigesetzt. (von: "Venedig die Geschichte der Löwenrepublik", Alvise Zorzi und "Bildgeschichte Venedig", Eva Sibylle u. Gerd Rösch.) bereitgestellt von: Clio |