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ven. Doge, * 1373, † 31. Okt. 1457, durchlief eine schnelle, polit. Karriere: Haupt der Quarantia (Rat der 40) 1401, Avogadore di Comun 1404, Haupt des Consiglio dei Dieci 1405 und 1413, Mitglied des Kollegium der Savi alla Guerra 1412, Gesandtschaften nach Parma zu Ottobono Terzi, zu Ks. Sigmund und zu dem türk. Sultan Mehmed II. sowie zum Konzil v. Konstanz. Ein glänzender Redner, voll Entschlußkraft und Ehrgeiz, gewann F. rasch polit. Einfluß und stellte sich an die Spitze der Partei, die auf die Weiterführung der Expansionspolitik in der Terraferma drängte, die wachsenden finanziellen und militär. Einsatz erforderte. Nach dem Tod des Dogen Tommaso Mocenigo wurde F. am 15. April 1423 (gegen Pietro Loredan) zum Dogen gewählt. In den 34 Jahren seines Dogats führte Venedig fast ständig Krieg: gegen Mailand (unter Filippo Maria Visconti, Francesco Sforza und der kurzlebigen Ambrosianischen Republik), gegen Florenz und gegen die Türken. Unter der Führung berühmter Condottieri wie Francesco Bussone da Carmagnola errang Venedig bedeutende Siege, erweiterte seine Territorialherrschaft in Oberitalien, schob seine Grenzen von der Adda zum Isonzo vor und annektierte auch Ravenna. F. sorgte für Ausbau und Verschönerung der Stadt, ließ den Dogenpalast fertigstellen und neue Paläste errichten (u. a. Ausbau des Fondaco dei Turchi). Die Expansionspolitik, die nicht in erster Linie auf F.s Initiative und auf ein von ihm entworfenes polit. Programm zurückging, sondern die er als Exponent des »Volkswillens« (R.&xnbsp;Cessi) vertrat, mündete letztendlich in die Niederlage gegen Mailand. Im Mai 1454 unterzeichnete Venedig den Frieden von Lodi und mußte anschließend - ein Jahr nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken - sich dem Projekt einer it. Liga anschließen. Überdruß an der zu lange betriebenen Interventionspolitik, Auseinandersetzungen mit mächtigen rivalisierenden Familien und das unselige Treiben seines Sohnes Jacopo, der dreimal wegen Korruption, Mordes und Verrates verurteilt wurde, führten dazu, daß F. innerhalb der Führungsschicht an Ansehen verlor und in Isolation geriet. Am 22. Okt. 1457 durch den Consiglio dei Dieci zum Abdanken gezwungen, starb er wenige Tage danach. Quelle: Lexikon des Mittelalters |